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Presseinformation
WELEDA
Was
kann die Misteltherapie in der Krebsmedizin leisten?
Die
Behandlung mit Mistelextrakten wie Iscador ist ein fester
Bestandteil der Krebstherapie. Mistelpräparate werden seit
über 85 Jahren in der Krebsmedizin eingesetzt, gehören heute
zu den am meisten verordneten Krebsarzneimitteln überhaupt
und sind damit zu einer biologischen Standardtherapie geworden.
Obwohl
Mistelpräparate in der Behandlung von Krebserkrankungen
eine lange Tradition aufweisen und zu den am besten erforschten
Arzneimitteln zählen, gibt es immer wieder kontroverse Diskussionen
zur Wirksamkeit und Sicherheit von Mistel-extrakten. Mistelpräparate
werden in der Onkologie meist in Kombination mit schul-medizinischen
Therapieverfahren wie Operation, Bestrahlung, Chemo- und/oder
Hor-montherapie eingesetzt. Sie dienen in erster Linie nicht
der direkten Tumorhemmung und Tumorreduktion, sondern der
Verbesserung der Lebensqualität, Verminderung tumorbedingter
Beschwerden sowie der Reduktion der durch die Chemo- oder
Strahlentherapie bedingten Nebenwirkungen.
Patienten
berichten außerdem über ein besseres Allgemeinbefinden:
Sie haben wieder Appetit, verspüren ein besseres Leistungsvermögen
und nehmen oftmals wieder an Gewicht zu (2, 3, 4).
Mistelinhaltsstoffe
und ihre Wirkung
Mistelextrakte
weisen komplexe, systemübergreifende Wirkungen auf. So wird
das Immunsystem stimuliert, die Tumorzelltoxizität vermindert,
die Psyche positiv beeinflusst sowie die Erbsubstanz geschützt.
Mistelextrakte
enthalten
viele verschie-dene biologisch aktive Substanzen, darunter
Glykoproteine, vor allem die Mistellektine I, II und III
(ML-I, ML-II, ML-III), sowie Polypeptide (z.B. Viscotoxine),
Peptide, Oligo- und Polysaccharide. Darüber
hinaus enthalten Mistelextrakte zahllose Enzyme, schwefelreiche
Verbindungen, Fette, Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) sowie
eine Vielzahl anderer Eiweißverbindungen. Mistellektine
und Viscotoxine wirken zytotoxisch und immunmodulierend.
Zahlreiche Untersuchungen in der Zellkultur konnten zeigen,
dass diese Wirkung bei den Mistellektinen auf der Hemmung
der ribosomalen Proteinsynthese und der Induktion der Apoptose
(natürlicher Zelltod) beruht, während die Viscotoxine die
Zellmembran auflösen und somit zytolytisch wirken. Die immunmodulierende
Wirkung besteht in einer Erhöhung von Anzahl und Aktivität
der Natürlichen Killer-Zellen (NK-Zellen) sowie in einem
Anstieg der Phagozytoseaktivität der Granulozyten. Die stimmungsaufhellende
und schmerzreduzierende Wirkung ist durch eine auf den Mistelextrakt
zurückzuführende vermehrte Ausschüttung von beta-Endorphinen
(Morphium-ähnliche Substanzen) zurückzuführen (4).
Anwendung
Mistelextrakte
wie Iscador werden in der Regel zwei- bis dreimal wöchentlich
subkutan, das heißt unter die Haut gespritzt, meist in die
Bauchfalte oder die Haut am Oberschenkel bzw. in Tumornähe.
Die Misteltherapie kann mit allen üblichen Krebstherapien kombiniert
werden, die Injektionen können nach kurzer Einweisung durch
den Arzt in der Regel vom Patienten selbst durchgeführt
werden.
Nach
der Injektion kann es zu folgenden erwünschten Reaktionen
kommen, mit denen der Organismus zeigt, dass das Immunsystem
aktiviert wurde:
·
Die
Haut um die Einstichstelle rötet sich (maximal 5 cm Durchmesser)
·
Die
Haut kann etwas anschwellen und sich erwärmen
·
Die
Körpertemperatur kann ansteigen bis hin zur leichten Fieberbildung
(bis 38°C)
Die
Misteltherapie sollte so früh wie möglich begonnen werden,
also bereits vor einer Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie
und stellt eine Langzeitbehandlung dar. So werden die besten
Erfolge erzielt, wenn Brustkrebspatientinnen die Therapie
über mindestens 3 Jahre und Patienten mit schwarzem Hautkrebs
über mindestens 2 Jahre erhalten (1, 2).
Klinische Studien
Zurzeit
liegen über 90 klinische Studien zur Anwendung von Mistelextrakten
bei verschiedenen Tumorarten vor. Mistelpräparate sind somit
die am besten und umfangreichsten untersuchten Arzneimittel
in der komplementären Krebstherapie. Da die Methodik der
Studien aber sehr uneinheitlich ist, wird die klinische
Wirksamkeit von Mistelpräparaten immer wieder kontrovers
diskutiert und wer ausschließlich doppel-blinde, randomisiert
kontrollierte Studien mit hoher Fallzahl als Beweis akzeptiert,
wird auch weiterhin auf viele Fragen keine ausreichenden
Antworten erhalten. Wer jedoch sorgfältig durchgeführte
andere Studientypen wie mittelgroße und kleinere randomi-sierte
kontrollierte Prüfungen, sorgfältig kontrollierte vergleichende
nicht randomisierte Studien oder Kohortenstudien akzeptiert,
kann ein großes Spektrum an wichtigen klinischen Beobachtungen
finden (3, 4).
Im
Ergebnis zeigen die meisten der bisher durchgeführten Studien
einen Vorteil für die Misteltherapie. Am besten belegt sind
hierbei die Reduktion der Nebenwirkungen konventioneller
Therapien wie Operation, Chemo- und Strahlentherapie und
eine Ver-besserung der Lebensqualität. Teilweise kann auch
das Auftreten von Metastasen verzögert sowie die Überlebenszeit
verlängert werden (2, 3).
In
einer kürzlich von Bock et al. erschienenen Studie konnte
die Sicherheit und Wirksamkeit von Iscador bei Patientinnen
mit Brustkrebs belegt werden. Verglichen wurden die Krankendaten
von Frauen mit Brustkrebs, die nach der Operation ausschließlich
eine onkologische Basisbehandlung erhielten, mit den Daten
von Patien-tinnen, die zusätzlich den Mistelextrakt Iscador
spritzten. Die Frauen in der Iscador-Gruppe zeigten im Vergleich
zur Kontrollgruppe deutlich weniger durch die herkömm-lichen
Therapien (Strahlen-, Chemo- oder Hormontherapie) bedingte
Nebenwirkungen und eine längere Überlebenszeit.
Aktuelle
Studienergebnisse von Augustin
et al. zeigen,
dass eine Therapie mit dem Mistelpräparat Iscador auch bei
schwarzem Hautkrebs als sicher und wirksam angesehen werden
kann. Weiterhin konnte ein deutlicher Überlebensvorteil
für die mit dem Mistelextrakt behandelten Patienten festgestellt
werden. Die Therapie wurde allgemein gut vertragen, starke
Nebenwirkungen oder eine Verstärkung des Tumorwachstums
wurden nicht beobachtet. Auch gab es keine Hinweise auf
ein vermehrtes Auftreten von Hirnmetastasen oder anderen
Metastasen in der Mistel-gruppe.
Uneingeschränkte
Erstattungsfähigkeit
Alle
anthroposophischen Mistelpräparate wie z. B. Iscador sind
in jedem Krankheits-stadium zu Lasten der GKV erstattungsfähig.
Anthroposophische Mistelpräparate können also schon unmittelbar
nach der Diagnosestellung und für den gesamten Krankheitsverlauf
verordnet werden. Die entstehenden Kosten werden von der
jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Dies wurde
am 1. März 2005 auch vom Sozialgericht Düsseldorf in einem
Hauptsacheverfahren entschieden. Eine an Krebs erkrankte
Patientin hatte ihre Krankenkasse verklagt, da sie die Kosten
für ihre Misteltherapie nicht erstatten wollte. Ihre Ablehnung
der Kostenübernahme hat die Krankenkasse damit begründet,
dass Mistelpräparate nur in der „palliativen“
Krebs-therapie erstattungsfähig seien, das heißt, wenn die
Krankheit bereits fortgeschritten ist und sich bereits Metastasen
gebildet haben, nicht aber schon vorher, also unmittelbar
nach Diagnosestellung. Eine solche Einschränkung auf die
palliative Therapie, so ent-schied das Sozialgericht, gilt
aber nur für phytotherapeutische und nicht für anthro-posophische
Mistelpräparate wie z. B. Iscador, die in vollem Umfang
während des gesamten Krankheitsverlaufs verordnungs- und
somit erstattungsfähig sind.
Literatur
1.
Augustin
M et al.: Sicherheit und Wirksamkeit der komplementären
Langzeitbehandlung von primären malignen Melanomen mit mittlerem
bis hohem Risiko (UICC/AJCC-Stadium II und III) mittels
standardisiertem fermentierten Mistelextrakt (Viscum
album L.). Arzneim.-Forsch./Drug
Res. 55 (1), 38-49 (2005)
3.
Kienle
GS et al.: Mistletoe in cancer – a systematic review
on controlled clinical
trials. Eur. J. Med. Res. 8, 109-119 (2003)
4.
Kienle
GS und Kiene H: Die Mistel in der Onkologie. Schattauer
Verlag, Stuttgart (2003)
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