Quelle:
International Agency for Research on Cancer, IARC
Rauchen
und Passivrauchen gefährlicher als bisher angenommen
Neubewertung
durch die International Agency for Research on Cancer (IARC)
erfordert Konsequenzen
Immer mehr Menschen sterben vorzeitig an den Folgen des
Rauchens und des Passivrauchens und verlieren durchschnittlich
acht Lebensjahre, im Einzelfall sogar 20-25 Jahre ihrer
Lebenserwartung. Das internationale Krebsforschungszentrum
der Weltgesundheitsorganisation in Lyon (International Agency
for Research on Cancer, IARC) stellt in seiner gerade erschienenen
Monographie über Rauchen und Passivrauchen fest, dass
die Tabakepidemie inzwischen weltweit ein Ausmaß angenommen
hat, das Wissenschaft und Medizin zu konzertiertem Handeln
zwingt.
Die
Neubewertung der Folgeschäden von Rauchen und Passivrauchen
macht deutlich, dass Herzkreislauferkrankungen, Lungenkrankheiten
und Schlaganfall vor Krebs die Hauptursachen für frühzeitige
tabakrauchbedingte Sterblichkeit darstellen. Neben Krebs
der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes, der
Lunge, Speiseröhre, Bauspeicheldrüse, Harnblase
und Niere sind noch weitere Krebsarten als tabakrauchbedingt
identifiziert worden: Magen-, Leber- und Gebärmutterhalskrebs
sowie Nierenzellkarzinome. Auch an der Entstehung der myeloischen
Leukämie ist Tabakrauchen beteiligt.
Passivrauch ist krebserzeugend und kann bei Nichtrauchern
zu Lungenkrebs führen - die wissenschaftliche Evidenz
ist unangreifbar, da inzwischen eine Vielzahl von Studien
zu diesem Ergebnis kommen. In Industrieländern wie
Deutschland beginnen immer mehr Frauen immer früher
zu rauchen. Damit nähert sich ihr Lungenkrebsrisiko
dem der Männer an. Rund 90 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle
sind bei Männern und Frauen auf das Rauchen zurückzuführen.
Auch
wenn Zigarettenrauchen die am weitesten verbreitete Form
des Tabakkonsums darstellt, führen auch Zigarren und
Pfeifen zu einem erhöhten Risiko z. B. für Lungen-
oder Mundhöhlenkrebs."Diese dramatische Situation
könnte bereits kurzfristig verändert werden,"
erklärt Prof. Otmar D. Wiestler, Wissenschaftlicher
Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums
"denn die neueste Publikation der IARC macht deutlich,
dass der Krebs- und Tabakepidemie Einhalt geboten werden
kann, wenn Tabakkontrollmaßnahmen erfolgen.
Umfassende
Maßnahmen der Tabakkontrolle, die bereits in einigen
Industrienationen ergriffen wurden, zeigen schon jetzt Erfolge.
Tabakbedingte Krebsfälle können auch in Deutschland
reduziert werden, wenn die vom Deutschen Krebsforschungszentrum
bereits entwickelten und von der Deutschen Krebshilfe propagierten
Handlungsempfehlungen umgesetzt würden."
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.dkfz.de
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